Olinda - Kolonialer Charme, Kultur und Karneval in Brasiliens Nordosten

Olinda, die ehemalige Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Pernambuco, gehört zu den ältesten und am besten erhaltenen Städten des Landes. Die im Jahr 1535 gegründete Stadt liegt an der Atlantikküste im Nordosten Brasiliens und begeistert mit farbenfroher Architektur, kulturellem Reichtum und einzigartigen Festen. Die gesamte Altstadt mit ihren barocken Kirchen, Museen und Kopfsteinpflasterstraßen wurde 1982 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Besonders bekannt ist Olinda für seinen traditionellen Kar...

Olinda, die ehemalige Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Pernambuco, gehört zu den ältesten und am besten erhaltenen Städten des Landes. Die im Jahr 1535 gegründete Stadt liegt an der Atlantikküste im Nordosten Brasiliens und begeistert mit farbenfroher Architektur, kulturellem Reichtum und einzigartigen Festen. Die gesamte Altstadt mit ihren barocken Kirchen, Museen und Kopfsteinpflasterstraßen wurde 1982 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Besonders bekannt ist Olinda für seinen traditionellen Karneval, der mit afrikanischen und portugiesischen Einflüssen ein echtes kulturelles Highlight darstellt.

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Inhalt

  1. Geschichte von Olinda
  2. Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Olinda
  3. Beste Reisezeit für Olinda
  4. Hat Sie schon das Reisefieber gepackt?

Geschichte von Olinda

Die Region um Olinda war schon vor Jahrtausenden von indigenen Völkern wie den Caetés und Tupinambá besiedelt. Die europäische Kolonialisierung begann mit der Ankunft portugiesischer und französischer Gruppen, die um die Kontrolle der fruchtbaren Küstenregion rivalisierten. 1535 gründete der Portugiese Duarte Coelho Pereira die Siedlung Olinda auf einem strategisch gelegenen Hügel mit Blick auf das Meer. Bereits zwei Jahre später, am 12. März 1537, erhielt Olinda den Status einer Stadt.

Durch den wirtschaftlichen Boom der Zuckerrohrproduktion entwickelte sich Olinda schnell zu einem wichtigen Zentrum der Kolonialmacht. Um die Arbeit auf den Plantagen zu bewältigen, wurden ab dem 16. Jahrhundert zahlreiche Sklaven aus Afrika verschleppt, was die kulturelle Vielfalt der Region bis heute prägt.

Im 17. Jahrhundert wurde Olinda Ziel der niederländischen Invasionen. 1637 ernannte die Niederländische Westindien-Kompanie den aus Siegen stammenden Johann Moritz von Nassau zum Gouverneur der niederländischen Kolonien in Brasilien. Unter seiner Verwaltung florierten die Wissenschaft und Architektur, doch der Konflikt zwischen Portugiesen und Niederländern führte zu schweren Zerstörungen in Olinda. Viele Zuckerrohrplantagen wechselten in dieser Zeit den Besitzer.

Nach dem Ende der Kolonialkriege verlor Olinda zunehmend an Bedeutung. Recife – die heutige Hauptstadt von Pernambuco – übernahm im Jahr 1827 die politische Führung. Dennoch blieb Olinda ein kulturelles Juwel und bewahrte viele ihrer historischen Bauwerke. Mit der Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1888 kam der Zuckerrohranbau weitgehend zum Erliegen, doch der Geist der Stadt lebt bis heute fort – in Musik, Tanz und kolonialem Erbe.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Olinda

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Karneval in Olinda

Der Karneval von Olinda zählt zu den beliebtesten Festen Brasiliens und ist bekannt für seine familiäre, kreative und traditionsreiche Atmosphäre. Riesige, bunt bemalte Holzfiguren – die Bonecos Gigantes – tanzen durch die engen Gassen der Altstadt und sorgen für ausgelassene Stimmung. Begleitet von regionaler Musik wie dem Frevo und dem Maracatu feiern Einheimische und Besucher gemeinsam auf den Straßen. Anders als in Rio de Janeiro ist der Karneval in Olinda kostenlos und zugänglich für alle – ein echtes Volksfest.

Historische Orte und koloniale Architektur

Ein Spaziergang durch Olindas Altstadt ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Die gut erhaltenen barocken Bauwerke, das Kopfsteinpflaster, die kolonialen Herrenhäuser und Klöster zeugen vom einstigen Reichtum der Stadt. Besonders sehenswert sind:

  • das Convento de São Francisco, das älteste Franziskanerkloster Brasiliens,
  • die Igreja da Sé, die Kathedrale mit Panoramablick über die Küste,
  • sowie zahlreiche kleine Galerien und Museen, die in ehemaligen Kolonialhäusern untergebracht sind.

Strände und Meeresblick – Entspannung am Atlantik

Die Nähe zum Meer macht Olinda auch zu einem attraktiven Ziel für Sonnenanbeter. Entlang der Küste bieten sich viele Gelegenheiten, um ein kühles Bier unter einem Sonnenschirm zu genießen, durchzuatmen und den Blick auf das türkisfarbene Wasser schweifen zu lassen. Sonnenuntergänge über dem Atlantik tauchen die Stadt in ein goldenes Licht – ein unvergessliches Erlebnis.

Kunst und Handwerk – Kreativität auf jedem Quadratmeter

Olinda ist ein Mekka für Künstlerinnen und Künstler. In den engen Gassen reihen sich Ateliers, Kunsthandwerkslädenund kleine Galerien aneinander. Von traditioneller Töpferkunst über moderne Malerei bis hin zu handgefertigten Souvenirs findet man hier eine beeindruckende Vielfalt kreativen Ausdrucks. Viele der Werke spiegeln die Geschichte und Spiritualität der Region wider.

Erstaunliche Designs und Figuren des Karnevals

Die Fantasiegestalten des Karnevals, wie etwa Politiker, Heilige oder mythische Helden, werden in Form überdimensionaler Puppen dargestellt. Diese sogenannten Fukudas und anderen Karnevalsfiguren finden sich nicht nur auf den Festumzügen, sondern auch in Ausstellungen und Museen wieder. Die liebevoll gestalteten Figuren sind ein Symbol für die satirische und humorvolle Seite der Stadt.

Kirchen und Kapellen – Sakrale Orte voller Geschichte

Olinda beherbergt eine Vielzahl beeindruckender Kirchen, die sowohl architektonisch als auch geschichtlich von Bedeutung sind. Besonders hervorzuheben sind:

  • die barocke Igreja do Carmo mit ihrer imposanten Fassade,
  • die Igreja de São Bento, ein architektonisches Meisterwerk mit vergoldetem Hochaltar,
  • sowie zahlreiche kleinere Kapellen, die teils versteckt zwischen den bunten Häusern liegen.

Diese sakralen Bauwerke erzählen von der religiösen und kolonialen Vergangenheit der Region.

Beste Reisezeit für Olinda

Brasilien.-Recife.-Olinda

Olinda bietet das ganze Jahr über angenehme Temperaturen, doch die ideale Reisezeit hängt von den individuellen Vorlieben ab:

  • Karnevalszeit (Februar/März): Wer das bunte Treiben miterleben möchte, sollte unbedingt in dieser Zeit reisen.
  • Trockenzeit (September bis März): Diese Monate gelten als besonders sonnig und regenarm – perfekt für Sightseeing und Strandtage.
  • Regenzeit (April bis Juli): Obwohl es öfter regnet, ist es nie wirklich kühl. Der Vorteil: Weniger Touristen und üppig grüne Natur.

Die Durchschnittstemperaturen liegen ganzjährig zwischen 28 und 31 Grad Celsius, und auch die Wassertemperatur ist stets angenehm – ideal für einen Badeurlaub.

Hat Sie schon das Reisefieber gepackt?

Gepflasterte-Strase-in-der-historischen-brasilianischen-Stadt-Olinda

Olinda ist eine Stadt, die Geschichte atmet und gleichzeitig vor Lebensfreude sprüht. Zwischen kolonialen Fassaden, afrikanischen Rhythmen und tropischem Flair erleben Besucher eine der faszinierendsten Städte Brasiliens. Ob Kulturreise, Strandurlaub oder Karnevalserlebnis – Olinda ist immer eine Reise wert. Erfahren Sie hier mehr über die Reisemöglichkeiten in der Region. 

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